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Wer nicht versteht, wo er herkommt, kann nichts verändern. Wir wollen dein Interesse an der Gegenwart wecken. Dazu zeigen wir ein Stück Vergangenheit. Weil beide zusammenhängen und unsere Zukunft bestimmen. Weil vieles in der Zeit der Aufklärung, um die es hier geht, anders war, aber auch manches gleich geblieben ist.

Herkunft

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Ludwig Buchhorns "Bettlerjunge" ist Teil einer um 1800 entstandenen Serie von Variationen über das Thema "Ein freyes Leben führen wir". Es handelt sich hierbei um eine grafische Bearbeitung des Jägerliedes aus dem 4. Akt von Schillers Räuber. Buchhorn warf einen romantisierenden Blick auf Außenseiter der Gesellschaft, seien es nun Räuber oder eben Bettler: Gesetz- oder auch Besitzlosigkeit wird hier mit Freiheit gleichgesetzt. Die Armut war ein weit verbreitetes Übel im 18. Jahrhundert, das allenfalls Ansätze staatlichen Sozialwesens kannte. Eine realistische Darstellung eines solchen Sujets wäre höchst problematisch, hatte doch die Kunst das Gemüt zu erheben und durfte nicht "in den Rinnstein" hinabsteigen, wie noch 100 Jahre später in solchen Fällen getadelt wurde. Das idealisierende Bestreben Buchhorns ist nicht zuletzt an der edlen Miene seines Bettlers zu ersehen. Ludwig Buchhorn wurde um 1770 in Halberstadt geboren und ist in den 1790er Jahren im Umkreis Johann Wilhelm Ludwig Gleims und der Halberstädter "Literarischen Gesellschaft" nachweisbar. Wenig später ging er nach Berlin, wo er es bis zum Professor der preußischen Kunstakademie brachte und 1856 starb. Neben seinem umfangreichen Schaffen als reproduzierender Kupferstecher stach er häufig auch nach eigenen Zeichnungen. Das Gleimhaus bewahrt an größeres Konvolut an Arbeiten Buchhorns.

 

Bis ins 18. Jahrhundert war bei der Geburt schon klar, welchen Platz in der Gesellschaft und welche beruflichen Möglichkeiten man hat. Mit der Aufklärung gab es zunehmend Menschen, die verschiedene Lebensentwürfe ausprobierten. Der Dichter Lessing hat mehrere Fächer studiert, bevor er Schriftsteller wurde.

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Das Bild zeigt im Zentrum den Bauch einer schwangeren Frau. Sie umfasst den schon ziemlich dicken Bauch mit beiden Händen: eine stützt, die andere liegt oben auf der Kugel. Vielleicht versucht sie die Bewegungen des Kindes zu fühlen.

 

In welchem Land wurdest du geboren? In welcher Sprache denkst du? Was arbeiten deine Eltern und wie haben sie dich erzogen? Von all dem hängt heute ab, welche Möglichkeiten du in deinem Leben hast. Aber nicht alles ist vorgegeben, du kannst spätestens als Erwachsener Einfluss darauf nehmen, wie dein Leben verläuft.