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Wer nicht versteht, wo er herkommt, kann nichts verändern. Wir wollen dein Interesse an der Gegenwart wecken. Dazu zeigen wir ein Stück Vergangenheit. Weil beide zusammenhängen und unsere Zukunft bestimmen. Weil vieles in der Zeit der Aufklärung, um die es hier geht, anders war, aber auch manches gleich geblieben ist.

Architektur

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Der Kupferstich zeigt den Dom in Halle von Süden. Seit 1688 war hier die pfälzisch-reformierte Gemeinde untergebracht. Obwohl Lutheraner, war Georg Friedrich Händel hier von 1702-1703 als Organist beschäftigt. Der Stich ist signiert mit: Krügner jun. sculps. Lips. Die Bildüberschrift lautet: Das Neue Stifft oder, Die Dom=Kirche zu Halle. Die Abbildung wurde ursprünglich veröffentlicht in der sog. Dreyhaupt-Chronik: Dreyhaupt, Johann Christoph: Pagus neletici et nudzici, oder Ausführliche diplomatisch-historische Beschreibung des zum ehemaligen Primat und Ertz-Stifft, nunmehr aber durch den westphälischen Friedens-Schluß secularisirten Herzogthum Magdeburg gehörigen Saal-Creyses ... Insonderheit der Städte Halle, Neumarckt, Glaucha, Wettin, Löbegün, Cönnern und Alsleben ... - Halle : Schneider. Erster Theil. 1749. - Zweyter Theil. 1751. Die Abbildung findet sich hier im ersten Band nach S. 1096.

 

Nicht alles Neue ist gut, nicht alles Alte schlecht. In der Epoche der Aufklärung war es die Antike, die man schätzte. Man orientierte sich an den klaren Formen. Und auch heute erscheint das noch modern. Gleichzeitig änderte sich viel. So wurden die Fenster immer größer, weil die Leute mehr Tageslicht in ihren Häusern wollten.

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Vier Männer und zwei Frauenhände liegen auf Bauplänen oder zeigen mit Stiften, die sie halten an bestimmte Stellen auf diesen Plänen. Daneben liegt ein weißer Sicherheitshelm aus Plastik, eine Ecke eines hochwertigen Notebooks ragt ins Bild. Daneben ein Aktenordner auf dem ein Tablet liegt und eine kleine in einem beherrschbaren Betontopg eingefasst kleine Zimmerpflanze. Man kann an den Händen die Rollen dieser kurzen Szene erkennen. Die Auftraggeberhand trägt einen Ring und eine teure uhr und läßt sich erklären. Die anderen Männerhände halten den Plan und zirkeln eine Entfernung ab und etwas zu zeigen. Eine der ihnen gegenüber liegenden Frauenhände, erkennbar an dem Nagellack, der farblich auf die Blusenärmel abgestimmt ist, deutet ebenfalls mit einem Stift auf eine bestimmte Stelle im Plan.

 

Wer heute ein Haus baut, kann zwischen vielen Materialien auswählen. Das war nicht immer so. Die Epoche der Aufklärung kannte keine verspiegelten Glasfassaden und keinen Beton, sondern Natursteine, Ziegelsteine, Holz und Flechtwände aus Weidenruten und Lehm. Bauen ohne Maschinen war schwere körperliche Arbeit.